Bernd Wagner

Wie ich nach Chihuahua kam

Eine amerikanische Reise
Cover: Wie ich nach Chihuahua kam
Steidl Verlag, Göttingen 2003
ISBN 9783882438833
Gebunden, 342 Seiten, 19,50 EUR

Klappentext

Er hat kaum Gepäck und nicht viel Geld, aber jede Menge Neugierde und Lust auf Begegnungen. Mit dem Greyhound-Bus, per Anhalter und zu Fuß reist er quer durch den amerikanischen Kontinent, dieses weite und so widersprüchliche Land: staunend und immer offen für die Menschen auf der Straße und in den Kneipen. Dem Fremden gegenüber öffnen sich die Ansässigen, sie erzählen Interessantes und Kurioses und zeigen ihm verborgene Winkel und eigentümliche Rituale.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.09.2003

Hellauf begeistert ist Hans Christoph Buch von Bernd Wagners Roadnovel, die alles biete, was Buch zufolge dem Literaturbetrieb und Feuilleton abgehe: erfrischende Neugier, Intelligenz, Sympathie und Respekt. Doch führt hier nicht nur alter Groll die Feder, sondern auch tatsächliche Hochachtung für den 1985 ausgebürgerten Schriftsteller. Frei von ostdeutschem Selbstmitleid und westdeutscher Selbstgerechtigkeit sei Wagner durch Amerika gereist, per Greyhound-Bus von einem Bahnhof zur nächsten Billigherberge. Gerne folge der Leser Wagner durch die Back Alleys der USA, den Spuren deutscher Auswanderer folgend, durch die Reservate von Dakota, bis nach Mexiko. Was Buch dabei besonders für die Geschichte eingenommen hat, ist, dass Wagner all die "Nutten und Zuhälter, Fixer und Alkoholiker, Arbeits- und Obdachlosen", die seinen Weg kreuzten, nie als Opfer darstellt, sondern als Individuen, die "mit mehr oder weniger Glück ihr Leben meistern".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.05.2003

Florian Welle ist enttäuscht. Preist der Buchrücken den Autoren als "späten Nachfahren Seumes", sieht er diesen Vergleich etwas deplaziert. Der Leser erwarte eine noch langsamere "Straight Story" als in dem Film von David Lynch oder einen schrägen Blick auf Amerika, so der Rezensent. Doch nichts davon werde erfüllt. Stattdessen machten ausführliche Beschreibungen von Orten das Buch zu einer mühsamen Lektüre. Bei der Sprache bediene sich der Autor einfach der nächstliegenden Stereotypen, wenn er etwa schreibt, in New York "brodelt das Leben", was das Buch eigentlich zu einem besseren Reiseführer mache, meint Welle. Anstatt der Langsamkeit würde der Leser nur die Langeweile entdecken.
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