Angela Krauß

Im schönsten Fall

Roman
Cover: Im schönsten Fall
Suhrkamp Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783518421734
Gebunden, 99 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Heimlich arbeitet diese Frau wie jeder Mensch am Glück. "Das Weltgebäude will errichtet werden! Man muß ja irgendwo wohnen." Die Welt indes zeigt sich als die, die sie ist: als Erschütterte, von Datenmengen Überwucherte, Sich-Verlierende. Geräte, Weltgipfel, Stilettos und ein sagenhafter ungenutzter Raum im Hirn die Frau hält allabendlich den Kopf ins Freie, um sich der Standfestigkeit des Ganzen zu vergewissern. Tagsüber gehen Erschütterungen durchs Haus. Karel arbeitet an der Überwindung der Materie durch Information.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.03.2012

Sarah Elsing ist nicht nur erschüttert, wie genau Angela Krauß das Erdbeben von Japan lange vor seinem Eintreffen vorausgesagt hat, sie lässt sich auch von den Fragen nach dem, was die Welt im Ernstfall zusammenhält und dem Insistieren auf die Fragilität der Welt, die die Autorin in ihrem jüngsten Buch stellt, aufrütteln. Es sind der "Ernst und die Dringlichkeit" mit denen sich Krauß auf diese Fragen einlässt, die die Rezensentin auch in ihrem Buch "Im schönsten Fall" so beeindrucken. Darin gerät die Ich-Erzählerin durch Verlust ihrer Rechenfähigkeit, durch wiederkehrendes Erschütterungen ihres Hauses und nicht zuletzt durch eine Liebesbeziehung in freien Fall, erfahren wir. Begeistert ist Elsing von der geschliffenen und äußerst ökonomischen Sprache, die das Buch zu einem hochkonzentrierten, lyrischen Textgebilde macht, das unerschrocken die "letzten Fragen" stellt, wie sie lobt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 25.05.2011

Tja, was ist das nun, ein Roman? In jedem Fall vermittelt das Buch von Angela Krauß dem Rezensenten Otto A. Böhmer den Eindruck von der Möglichkeit eines poetischen Weltverständnisses. In unseren Zeiten ist das schon eine Menge, findet Böhmer. Zumal die Autorin nicht in Schwermut badet, sondern den Leser via Erzählerin mit feiner Ironie beglückt. Und dann verschwindet sie einfach. Böhmer stimmt das heiter-elegisch, wie überhaupt das ganze Buch mit all seinen "Erinnerungsfluchten" und Anleitungen zum selbsterzeugten Glück inmitten all der Vergeblichkeit des Seins.
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