Alexandra Cavelius, Sayragul Sauytbay

China-Protokolle

Vernichtungsstrategien der KPCh im größten Überwachungsstaat der Welt
Cover: China-Protokolle
Europa Verlag, München 2021
ISBN 9783958904309
Gebunden, 416 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Seit 2014 errichtete die chinesische Regierung in Xinjiang ein riesiges Netz von Straflagern für ethnische Minderheiten, vorwiegend muslimische Uiguren und Kasachen. Hier müssen die Insassen - schätzungsweise drei Millionen Menschen - Zwangsarbeit leisten, werden gefoltert, vergewaltigt, für medizinische Versuche missbraucht und einer Gehirnwäsche unterzogen. Sie sollen ihre Identität aufgeben und zu willigen chinesischen Staatsdienern werden. Nach dem großen Erfolg der "Kronzeugin" konzentriert sich Cavelius in diesem Buch auf die Interviews von fünf Zeuginnen, die in diesen Lagern gefangen gehalten wurden und die einen erschütternden Einblick in die Machenschaften des weltweit größten Überwachungsstaats geben. Sauytbay widmet sich der Analyse einzelner thematischer Schwerpunkte. Als langjähriges KPCh-Mitglied kennt sie das Denken der Kader genau, und als Gefangene des Systems hat sie die Auswirkungen dieser Politik am eigenen Leib erfahren. Gemeinsam zeigen die Autorinnen, wie die Volksrepublik China versucht, ihren politischen und wirtschaftlichen Einfluss mit allen Mitteln bis nach Afrika und Europa auszudehnen - eine starke Bedrohung für die westlichen Demokratien.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.02.2022

Rezensentin Anna Schiller lobt das Buch von Alexandra Cavelius und Sayragul Sauytbay für die Eröffnung einer weiblichen Perspektive auf Chinas völkerrechtswidrigen Umgang mit Uiguren. Das Buch besticht laut Schiller vor allem durch die in Ich-Form verfassten intimen Augenzeugenberichte über Zwangssterilisationen und Vergewaltigungen in chinesischen Lagern und weniger durch die Kommentare der Herausgeberinnen. Letztere relativieren die Bedeutung der Berichte nur unnötigerweise, findet Schiller.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de
Stichwörter