Isabel Fargo Cole

Das Gift der Biene

Roman
Cover: Das Gift der Biene
Edition Nautilus, Hamburg 2019
ISBN 9783960541967
Gebunden, 224 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Ostberlin, Mitte der 1990er: Endlich ist Christina angekommen in der Stadt ihrer Träume. Berlin nach dem Mauerfall, das ist für die junge Amerikanerin die Verheißung, der Ort der unbegrenzten Möglichkeiten. Sie kann es kaum erwarten, die Geheimnisse dieser so lange verborgenen Stadt und ihrer Bewohner zu ergründen, und sie will dabei die abgelegenen Pfade betreten. Sie zieht in eine Hausgemeinschaft in einem ehemals besetzten Haus, wo die Lebenskünstlerin Meta einen Salon betreibt. Abend für Abend sitzen dort die früheren Hausbesetzer zusammen und diskutieren über die neugewonnene Freiheit, über die Abgründe des Kapitalismus und den untergehenden Sozialismus: die ehemalige Schauspielerin und Kadersozialistin Karla etwa, oder Wolfgang, der ehemalige Grenzsoldat, in den sich Christina verliebt. Für sie ist die junge Hausgemeinschaft die Verwirklichung einer sozialistischen Utopie, und sie saugt die Gespräche begierig auf. Doch als die rätselhafte, unnahbare Malerin Vera Grünberg in den obersten Stock einzieht, gerät die Utopie ins Wanken.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.10.2019

Isabel Fargo Coles Roman über eine amerikanische Fulbright-Stipendiatin, die sich in den 90ern in der alternativen Szene Ostberlins einnistet, transportiert mit seinen wunderbar kauzigen Figuren ideal die milieu- und zeittypische Bohème-Atmosphäre, lobt die Rezensentin Maike Albath. Wer das Debüt der Autorin kennt trifft außerdem auf alte Bekannte, verrät sie. Albath findet den zweiten Roman der gebürtigen Amerikanerin zwar etwas weniger ausgereift als ihr Debüt "Die grüne Grenze", bescheinigt der Autorin aber beeindruckt, die Nachwendezeit treffender beschrieben zu haben als viele in Deutschland geborene Kolleg*innen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.2019

Rezensent Fridtjof Küchemann scheint sich mehr erwartet zu haben von Isabel Fargo Coles zweitem Roman. Wie die Autorin eine Handvoll junger Menschen im Ost-Berlin der Nachwendejahre versammelt und miteinander diskutieren lässt über Kunst, Sozialismus und Flucht, scheint dem Rezensenten dreißig Jahre nach dem Mauerfall aktueller denn je. Unter anderem lernt Küchemann, dass Flucht lange vor der sogenannten Flüchtlingskrise Teil der deutschen Geschichte ist. Schade findet der Rezensent, dass die Erzählerin so distanziert rüberkommt, ihre innerliche Suche blass bleibt und so mancher Gegensatz im Buch nicht genug Reibung entwickelt, sodass er Funken schlagen würde.
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