Gertraud Klemm

Hippocampus

Roman
Cover: Hippocampus
Kremayr und Scheriau Verlag, Wien 2019
ISBN 9783218011778
Gebunden, 384 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Helene Schulze, vergessene Autorin der feministischen Avantgarde, ist tot. Jetzt wird sie als Kandidatin für den Deutschen Buchpreis gehandelt. Ihre Freundin Elvira Katzenschlager soll den Nachlass sortieren und findet sich unversehens in einer Marketingmaschinerie voll Gier, Neid und Sensationsgeilheit wieder. Empört bricht sie ein großes Nachruf-Interview ab und begibt sich mit dem wesentlich jüngeren Kameramann Adrian auf einen Roadtrip durch Österreich, um die verzerrte Biografie ihrer Freundin richtigzustellen. Was als origineller Rachefeldzug beginnt, wird immer mehr zum Kreuzzug gegen Bigotterie und Sexismus. Sie verkleiden Heldenstatuen, demontieren Bildstöcke und stören Preisverleihungen. Immer atemloser, immer krimineller werden die Regelbrüche der beiden auf ihrem Weg nach Neapel, wo die letzte Aktion geplant ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.03.2020

Rezensent Martin Halter findet Gertraud Klemms Roman über eine schreibende feministische "Männerkunsvandalin" ein bisschen "lang und larmoyant". Gern folgt er Klemms Figur zunächst auf ihrem Rachefeldzug durch die österreichische Provinz, merkt dann aber bald, dass Klemm "keine Jelinek" ist und auch nicht so ätzend wie Stefanie Sargnagel, wenngleich er ihr Witz und Schmäh gar nicht absprechen möchte. Für eine Satire auf den Literaturbetrieb ist ihm der Text zu weitschweifig und redundant. Gut findet er, dass die Autorin ihre Figur nicht eindimensional anlegt, sondern mit Selbstironie und Opfer- wie Täterprofil ausstattet.
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