Vorgeblättert

Timothy Snyder: Bloodlands

11.07.2011. Wer war der größere Verbrecher? Hitler oder Stalin? 14 Millionen Zivilisten kamen zwischen 1933 und 1945 gewaltsam in Osteuropa um. Der amerikanische Historiker Timothy Snyder untersucht in "Bloodlands" drei miteinander verknüpfte geschichtliche Tragödien: Stalins Terrorkampagnen, Hitlers Holocaust und den Hungerkrieg gegen Kriegsgefangene und die nichtjüdische Bevölkerung. Lesen Sie hier einen Auszug.
Timothy Snyder: Bloodlands
Europa zwischen Hitler und Stalin
Aus dem Englischen von Martin Richter

C.H. Beck Verlag, München 2011
523 Seiten, gebunden, ? 29,95

Erscheint am 21. Juli 2011

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Klappentext: Timothy Snyder erzählt in seinem Buch drei miteinander verknüpfte Geschichten - Stalins Terrorkampagnen, Hitlers Holocaust und den Hungerkrieg gegen die Kriegsgefangenen und die nichtjüdische Bevölkerung - so wie sie sich tatsächlich zugetragen haben: zur gleichen Zeit und am gleichen Ort. "Bloodlands" gehört zu den historischen Büchern, die einen anderen Blick auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts eröffnen. Noch bevor der Zweite Weltkrieg begann, hatte Hitlers zeitweiliger Partner und späterer Gegner Stalin bereits Millionen von Menschen umgebracht - und setzte dieses Morden während des Krieges fort. Bevor Hitler besiegt war, hatte er sechs Millionen Juden ermorden lassen - und ließ Millionen andere Menschen gezielt verhungern. All dies geschah auf einem einzigen Gebiet: den "Bloodlands" zwischen Russland und Deutschland. Doch als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, verschwand die Erinnerung an diesen millionenfachen Mord in der Dunkelheit hinter dem Eisernen Vorhang. Nicht nur unser Bild vom Holocaust erweist sich jedoch mit dem Blick auf die "Bloodlands" als unvollständig und westlich verzerrt. Auch die Geschichte Europas gewinnt ein verlorenes Terrain im Osten zurück: die gemeinsame Erinnerung an 14 Millionen Tote und die größte Tragödie der modernen Geschichte.

Zum Autor: Timothy Snyder, geboren 1969, studierte Geschichte in Oxford und ist heute Professor an der Yale University. Für seine Studien wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. 2003 mit dem George Louis Beer Prize der American Historical Association. Er lebt in New Haven, Connecticut, und forscht 2009/10 am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien.