Monika Geier

Antoniusfeuer

Roman
Cover: Antoniusfeuer
Argument Verlag, Hamburg 2023
ISBN 9783867542708
Gebunden, 432 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Dämonen jagenKriminalkommissarin Bettina Boll ist Ärgernisse gewöhnt, doch der jüngste Streich ihrer Dienststelle schmeckt bitter. Ein Tod im Jugendknast muss untersucht werden, die Behörden fürchten einen Skandal, und nun soll Bettina für ihren neuen Chef die Kohlen aus dem Feuer holen und einem Kollegen dazwischenfunken. Überdies erweist sich der Fall als ausnehmend verschroben. Gibt es wirklich katholische Dorf-Aktivisten, die Dämonen austreiben? Und was hat das berühmte Isenheimer Altarbild voller bunter Bestien damit zu tun?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 08.12.2023

Ein "feines Gespinst" nennt Rezensentin Sonja Hartl den achten Kriminalroman um Kommissarin Bettina Boll - ein Gespinst aus Figuren, Orten und Begebenheiten, von dem sich Hartl mit Vergnügen einfangen lässt. Zusammengehalten wird dieses Netz durch den roten Faden der Ermittlungen, durch viele klug konstruierte Dialoge, sowie Themen und Motive, die immer wieder auftauchen: Gewalt, Vorurteile, Verdrängung, vor allem aber Glaube und Aberglaube. Was diesen Roman in erster Linie ausmacht, sind allerdings die Charaktere - komplex, lebendig, oft irgendwie schrullig, und doch nie lächerlich. Ja, Geier nimmt ihre Figuren und deren Glauben immer ernst. Dass dieser Glaube durchaus Positives bewirken kann, jedoch immer auch "Schattenseiten" hat - dies zeigt sie auf eindringliche Weise und nicht ohne Humor, so die überzeugte Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 26.10.2023

Für Kritikerin Berit Dießelkämpfer hat dieser neue Krimi von Monika Geier alles, was es braucht: Das Wetter ist düster-regnerisch, die Ermittlerin Bettina Boll ist bei einer Beförderung übergangen worden, jetzt hat sie einen neuen Fall auf dem Tisch. Ein afghanischer Insasse der JVA hat sich erhängt, bei den Ermittlungen hat Boll nicht nur mit Reichsbürgern zu tun, sondern auch mit der "deutschen Ursuppe" aus katholischer Kirche und ihren Riten und modernen Esoterikerinnen, verrät Dießelkämpfer, eine "Toleranzmedaille" soll sie auch noch erhalten. Dieses "Inklusionstheater" überzeugt die Rezensentin vor allem dadurch, dass es nicht zu gewollt wirkt, sondern spaßig, ironisch und natürlich, wie sie lobt.