Homer

Ilias

Cover: Ilias
Manesse Verlag, Zürich 2017
ISBN 9783717590224
Gebunden, 576 Seiten, 99,00 EUR

Klappentext

Aus dem Griechischen neu übersetzt von Kurt Steinmann. Mit Anmerkungsapparat, Stellenkommentar und einem Nachwort von Jan Philipp Reemtsma. Illustrationen von Anton Christian. Mit Homer begann die europäische Literatur - genauer gesagt mit der "Ilias". In 15500 packenden Versen erzählt dieses unvergängliche Menschheits-Epos vom Groll des Achilleus und dem Krieg um Troja: Ausgelöst von Paris' Raub der Helena, der schönsten aller Frauen, herrscht ein jahrelanger Krieg zwischen den Griechen und den Bewohners Trojas (griechisch: Ilion). In dramatischen Einzelszenen trifft Mann auf Mann, wird um das Leben von Freunden gekämpft und um Angehörige getrauert. Zusätzlich befeuert wird das grausame Gemetzel vom persönlichen Krieg des Griechen Achilleus gegen seinen Heerführer Agamemnon. Dieser hat ihm ein Beutestück, das Mädchen Briseis genommen. Achilleus bittet die Götter um Rache - und sei es um den Preis der eigenen Niederlage. Wie Achilleus' Zorn besänftigt wird, wie nach dramatischen Wendungen sein unbändiger Hass und sein Egoismus bezwungen werden, erzählt Homers ergreifendes Schlachtengemälde in unvergesslichen 24 Gesängen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 20.12.2017

Nach der Odyssee hat Kurt Steinmann nun auch die Ilias übersetzt und Rezensent Ijoma Mangold ist hingerissen: Das neue Standardwerk, schwärmt er. Warum? Weil der Übersetzer den Hexameter ohne Pomp und unfreiwillige Komik in ein modernes Deutsch überträgt und die "sprachliche Ordnung" des Originals beibehält, erklärt der Kritiker, der vor allem bewundert, wie exakt, anschaulich und "körnig" Steinmann die Tötungsszenen und zahlreichen Vergleiche Homers überträgt. Nur eine Kleinigkeit kritisiert Mangold: Durch Steinmanns allzu arithmetische Behandlung des Hexameter erhalten gelegentlich auch bedeutungsschwache Worte die Betonung, meint er. Davon abgesehen: Die perfekte Übersetzung, um die Ilias am besten laut lesend zu entdecken, schließt Mangold.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.11.2017

Am Anfang war Homer. "Odyssee" und "Ilias" - zwei "vollkommene Werke von berückender Schönheit" nennt sie Rezensent Hans-Albrecht Koch - sie stehen am Beginn der europäischen Literatur, gleich zwei Leitsterne, kein Wunder also, dass man sich immer wieder bemühte, diesen beiden Werken auch in der Übersetzung gerecht zu werden. Dabei hat es Kurt Steinmann mit seiner Arbeit an der "Ilias", was Sorgfalt und Genauigkeit angeht, weitergebracht als Stolberg, Voss, Hampe und alle anderen Vorgänger, lobt Koch. Wie Voss und Stolberg benutzt auch Steinmann in seiner Übertragung die Versform, doch was seine Übersetzung so gut macht, ist, dass er präziser ist als seine Vorgänger, näher am Original und dabei einige geläufige Missverständnisse ausräumt, wie zum Beispiel, dass es nicht der "helmfunkelnde Hektor" ist, der seine Frau verabschiedet, sondern der "Schüttler des Helmes". Für diese beachtliche Leistung kann sich der erfreute Rezensent nur bedanken.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.10.2017

Ulf von Rauchhaupt bekommt mit Kurt Steinmanns Ilias-Übertragung endlich einen zeitgemäßen Homer. Dass der scheinbar heterogene Text um den Trojanischen Krieg, Göttergezänk, historische und philosophische Exkurse und Schlachtszenen den bindenden, von Steinmann verwendeten Hexameter braucht, daran hat der Rezensent keinen Zweifel. Wie Steinmann das Vermaß zu füllen versteht, ist laut Rezensent die eigentliche Leistung des Übersetzers. Zeitgemäß und Vergnügen stiftend daran findet er Grammatik und Wortwahl bei Erhalt bewährter Formulierungen früherer Übersetzer. Im Gegensatz etwa zu Raoul Schrotts Übertragung handelt es sich laut Rauchhaupt um eine philologische Übersetzung, die so nah als möglich an Homer bleibt. Sogar kleinere Irritationen entpuppen sich für den Rezensenten letztlich als bessere Lösungen. Die Ilias für eine ganze neue Leserinnengeneration, meint der Rezensent.
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