Tilman Spengler
Waghalsiger Versuch, in der Luft zu kleben. Roman
Berlin Verlag, Berlin 2015
Jede Station, jedes Tableau in dieser Erinnerung an ein Künstlerleben ist auch eine Station der neueren deutschen Geschichte. Es geht um Ruhm und die neue Religion der Provokation, um Auffallen und Anerkennung. Geht es dabei auch komödiantisch zu? Korrekt, es geht. Spott, Ironie und das Große Stille Lachen vor Gericht sind notwendige Facetten dieser Inszenierung. "Denn nur, wenn man beim Betrachten oder Hören oder meinetwegen auch beim Lesen eines Werkes der Kunst nicht an Kunst denken muss, und zwar keine einzige, nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde lang, erst dann begreift man Kunst", lässt Spengler seinen Freund, den Maler Jörg Immendorff behaupten.