Eingegrenzt - Ausgegrenzt. Bildende Kunst und Parteiherrschaft in der SED 1961-1989
Akademie Verlag, Berlin 2000
Herausgegeben von Hannelore Offner und Klaus Schroeder. Anhand jetzt zugänglicher Akten zeigen die Beiträge des Bandes, wie SED und MfS den Künstlerverband und die Akademie der Künste ideologisch ausgerichtet und durchdrungen haben. Letztere fungierten nicht nur als offizielle Interessenvertretungen der Künstler, sondern waren fest eingebunden in die Kontrolle und Disziplinierung der Künstler über den Berufszugang und die Auftrags- und Fördervergabe. Erstmals wird für die Bildende Kunst beschrieben, wie auch hier das MfS als verlängerter Arm der SED in enger Abstimmung und Verflechtung mit dem Künstlerverband und anderen kulturellen Institutionen Maler, Grafiker und Bildhauer überwachte und die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit bis hin zu "Zersetzungsmaßnahmen" zu lenken versuchte. Sie verweigerten unter anderem politisch unliebsamen Künstlern das Studium, relegierten sie von der Hochschule, steuerten die Verbandsaufnahmen, verhinderten Studienreisen, verboten Ausstellungen und schlossen Galerien. Ein umfangreiches Register bietet einen Überblick über die mehr als 1500 seit 1949 aus der DDR vertriebenen und ausgereisten Künstler und Kunstwissenschaftler.