Wiener Gespenster

Zsolnay Verlag, Wien 2000
»Sie hätten es mich nicht so fühlen zu lassen brauchen«, ruft Lisa ihrer Chefin zu. Doch ganz New York läßt es sie fühlen, die jüdischen Emigranten aus der Alten Welt, aus Wien, daß sie selbst Jahre nach ihrer Flucht nicht dazugehören, ja niemals wirklich dazugehören werden. Vergeblich sehnt sich auch Lisas Bruder Carl zurück in die Wiener Kaffeehäuser, während er sich im Strom der Passanten durch die Wolkenkratzerschluchten quält. Als »Packerlschupfer« verdingt sich der einstige Schriftsteller großbürgerlicher Herkunft nun in der Metropole der Neuen Welt. Und zu Hause wartet die betagte Mutter völlig abgeschottet in ihrer eigenen Welt, in ihrem »Aber-bei-uns-Land«. Adolf Placzek, in Wien geboren und 1939 aus seiner Heimat vertrieben, lebt heute in New York und gilt als der große alte Mann der amerikanischen Architekturgeschichte. Wovon er hier in bildmächtiger, unter die Haut gehender Sprache erzählt, ist ihm selbst widerfahren. Die Wiener Gespenster - das Gefühl der Fremde, das trotz allmählicher Assimilation nicht abnimmt, die Heimat, die ihn verstoßen hat und dennoch Heimat bleibt - sie nehmen Gestalt an in diesem meisterhaften Stück Prosa, das Erleben in Literatur verwandelt.

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