Giorgio Chiesura
Hingabe. Roman
Secession Verlag, Zürich 2015
Aus dem Italienischen von Monika Lustig. Italien, Kriegsende 1945. Ein jüdischer Kapo kehrt aus dem KZ zurück auf das riesige, im Veneto gelegene Gut seiner Familie. In der Annahme, die Familie sei im Krieg ausgelöscht worden, haben die Verwalter und Pächter sich die Ländereien angeeignet. Der einzige Heimkehrer vertreibt sie und führt fortan ein Leben in absoluter Isolation. Die furchtbare Schuld, die er auf sich geladen hat, verbietet ihm, sich je wieder liebend einem Menschen, seinem Fleisch, seinem Körper zu nähern. Eros und Schuld sind eine innige Verbindung eingegangen. Eines Tages erscheint eine verschlagene Alte, bietet ihm ihre blutjunge Enkeltochter feil und wird von nun an jeden Monat kommen, den Lohn für deren Dienste einzufordern. Tonia, seine Schuld ahnend, beginnt sich ihm hinzugeben…