Gisela Elsner
Versuche, die Wirklichkeit zu bewältigen - Gesammelte Erzählungen 1
Verbrecher Verlag, Berlin 2013
Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Christine Künzel. Bereits 1955 publizierte die damalige Schülerin Gisela Elsner erste kleine Erzählungen, 1956 erschien das gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Klaus Roehler verfasste Buch "Triboll", in dem kurze, surrealistische Geschichten versammelt sind. Auch als Gisela Elsner längst eine gleichsam umstrittene wie gefeierte Romanautorin war, ließ sie nicht von der kurzen Form ab. In ihren Erzählungen antwortet Hermann Kafka auf den berühmten "Brief an den Vater" seines Sohnes Franz, Herr Leiselheimer will sich als progressiver Unternehmer bewähren, die Friedensbewegung nimmt Elsner ebenso aufs Korn wie den wütenden Kleinbürger, der seine NS-Vergangenheit verleugnet. Es gibt eine "vertrackte, abgeschmackt anmutende, haarsträubende Sache, über die man nur den Kopf schütteln kann", das "Pop-Papp-Party-Projekt" findet statt, und schließlich lesen wir eine komische Reportage von der Beerdigung der Gisela Elsner. In den beiden Bänden "Versuche, die Wirklichkeit zu bewältigen" und "Zerreißproben" sind erstmals alle ihre Erzählungen versammelt.