Reaktionäre Romanik. Stilwandel und Geopolitik

Sonderzahl Verlag, Wien 2012
Seit den 1980ern beschäftigt sich der Philosoph Walter Seitter mit Phänomenen der westeuropäisch-mittelalterlichen Kultur. Damals begann er auch verstärkt, Bau- und Bildwerke aus dem 13. Jahrhundert zu besuchen und einige davon zu beschreiben, insbesondere solche, die mehr oder weniger entschieden am "romanischen" Stil festgehalten haben, obwohl der "gotische" Stil seinerzeit schon längst über Frankreich hinaus bekannt war. Die vier Bau- und Bildwerke, die Walter Seitter zwischen 1990 und 2010 besucht hat und in seinem neuen Buch vorführt, gehören unterschiedlichen Landschaften, aber auch sehr unterschiedlichen Gattungen und Rängen an: Da ist die niederösterreichische Landkirche Schöngrabern mit ihrer reichen, ja einzigartigen Skulpturenapplikation an der mächtigen Ostapsis; sodann das von Kaiser Friedrich II. persönlich in Auftrag gegebene und wohl auch maßgeblich bestimmte Schloss Castel del Monte in Apulien; der Dom von Naumburg, vor allem sein Stifterchor im Westen; schließlich das, was von der romanischen Stephanskirche in Wien noch übriggeblieben ist. Walter Seitters "geopolitisches" Resümee des Stilbruchs im Mittelalter lautet: Mit der Gotik emanzipiert sich das "Abendland" von der alten Vorherrschaft des Mittelmeerraums: ein erster Schritt zum Atlantic Turn.

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