Raymond Roussel
Locus Solus
Die Andere Bibliothek, Berlin 2012
In der Druckfassung von 1914 und ergänzt durch Episoden aus der erstmals veröffentlichten Urfassung. Stefan Zweifel hat sie entziffert, kommentiert, aus dem Französischen übertragen, die Übersetzung Cajetan Freunds überarbeitet und ein Nachwort verfasst. Locus Solus heißt das weite Anwesen von Montmorency, in dessen verschwenderisch ausgedehnten Park das Künstlergenie Martial Canterel einige Vertraute einlädt. Während eines langen Spaziergangs, weltwundergleich auf sieben Stationen, führt er den Freunden wie in einem Zaubergarten seine phantastischen Erfindungen vor.
"Locus Solus" heißt der 1914 erstmals erschienene Roman von Raymond Roussel in dem das Werk eines exzentrischen Autors seinen Höhepunkt erreicht. "Locus Solus", ein Wortuniversum, in dem sich der Surrealismus in Literatur und Kunst ankündigt und der Sprache ein neuer Raum eröffnet wird, hat seit seiner Veröffentlichung vor bald einem Jahrhundert nichts von seiner legendären Magie verloren. "Bei mir ist die Phantasie alles", bekannte Raymond Roussel, er lebte es, er schrieb es und in "Locus Solus" formt er seine puren Imaginationen zu einem visionären Sprachschauspiel.