Jean Baudrillard
Der unmögliche Tausch
Merve Verlag, Berlin 2000
Aus dem Französischen von Martin Sedlaczek. Ausgehend von der Abwesenheit jeglichen Äquivalents (in allen Bereichen: Politik, Recht, Ästhetik, Ökonomie; auch das Denken kann sich weder gegen die Wahrheit noch gegen die Realität austauschen) diagnostiziert Baudrillard die "radikale Ungewißheit" der Welt. Alle Versuche, dieser radikalen Ungewißheit zu entgehen (z.B. in universalisierenden Sytemen) sind gescheitert, und selbst die Überzeugung, in der virtuellen Realität und Intelligenz das definitive Äquivalent gefunden zu haben, trügt. "Alles, was sich gegen etwas austauschen möchte, stößt letzten Endes auf die Mauer des unmöglichen Tauschs." Die Notwendigkeit, künstliche Äquivalenzen zu schaffen, führt nur zu Figuren des Hyper, zu Prothesen etc. Unter diesem Vorzeichen wird alles zur "nutzlosen Funktion" (Realität, Sex, Arbeit, Sprache, Zeit, Gedächtnis, der Andere, das Ereignis). "Dieses Buch wäre eine Erforschung zunächst der `fatalen` sowie dann - durch eine poetische Übertragung der Situation - der glücklichen Konsequenzen des unmöglichen Tauschs."