Thomas Fuchs
Mark Twain. Ein Mann von Welt. Die Biografie
Haffmans und Tolkemitt, Berlin 2012
Bei uns ist Mark Twain vor allem als Autor der Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn beru?hmt geworden. Wa?hrend er in Amerika la?ngst ein Nationalheiliger ist, findet man in Deutschland nur einige wenige Monografien u?ber ihn. Thomas Fuchs fu?llt jetzt diese Lu?cke mit seinem Porträt, das eine literarische Liebeserkla?rung an den Autor ist, dessen Lebensgeschichte zu den spannendsten Schriftsteller-Biografien geho?rt, die es gibt.
Mark Twain wurde 1835 in Florida, Missouri als Samuel Langhorne Clemens geboren, nachdem der Halleysche Komet sichtbar wurde, und starb (1910 in Redding, Connecticut), wie von ihm vorhergesehen, am Tag nach dessen Wiederkunft. Er gilt als wichtigster Vertreter des amerikanischen Realismus. Sein Pseudonym wa?hlte Clemens wa?hrend "der scho?nsten Zeit seines Lebens" als Lotse auf dem Mississippi: Abgesehen von seinem Delta bei New Orleans ist der Fluss recht flach, weshalb auf unbekannten Strecken und besonders nachts ein Boot ausgesetzt wurde, welches dem großen Dampfer voraus fuhr. Wa?hrend ein Matrose mit dem Lot die Wassertiefe maß, sang ein anderer die Werte zum Lotsenha?uschen empor. "Singen" ist in diesem Fall ein treffender Ausdruck; um Missversta?ndnisse zu vermeiden hatte jeder Wert eine eigene Melodie. Es ging los mit "Kein Grund", was eine Wassertiefe von mehr als vierundzwanzig Fuß beschrieb. Drei Faden Wassertiefe (ca. 5 1?2 Meter) hießen Mark Three, zwei Faden (ca. 3 1?2 Meter) - der Bereich, der das sichere vom unsicheren Fahrwasser schied - hieß Mark Twain.