Friedrich Sieburg
Die Lust am Untergang. Selbstgespräche auf Bundesebene
Die Andere Bibliothek/Eichborn, Frankfurt am Main 2010
Mit einem Vorwort und einem Nachwort von Thea Dorn. Wir Deutsche malen am liebsten schwarz. Wenn uns im Augenblick keine Katastrophe heimsucht, dann sehen wir eine kommen. Wir können, so scheint es, ohne die apokalyptischen Ängste nicht existieren. Niemand durchschaute die dunklen Süchte unserer Seele genauer als der Zeitkritiker Friedrich Sieburg. Seine Bücher wurden zu Hunderttausenden verkauft. Doch in Deutschland steht sein Werk - anders als in Frankreich - unbeachtet im Schrank. Er war kein Mann der politischen Eindeutigkeit und schon gar nicht des Widerstandes gegen den Nazismus. Und dennoch - oder darum - ist er einer der wichtigsten Zeitgenossen jener Epoche, die er in seiner Polemik von 1954 Revue passieren lässt.