Figuren der Souveränität

Wilhelm Fink Verlag, München 2009
Wie sehr sich der buchstäbliche Sinn der Souveränität seit den Tagen Bodins und Hobbes' verdunkelt haben mag, die Figur der Souveränität hört nicht auf, auch moderne, 'dezentrierte' Gesellschaften, die die souveräne Macht dem Gesetz der Gewaltenteilung unterwerfen, heimzusuchen. Souveränität verweigert sich nicht nur hartnäckig der Historisierung, sondern zugleich auch der Alternative von moralischer Affirmation oder Verwerfung. Souveräne sind nicht bloß ausgezeichnete öffentliche Amts- und Würdenträger oder diejenigen, die sie mit souveräner Macht investieren. Die souveräne Funktion ist in einem gewissen Vermögen verankert, in der Fähigkeit, das Gesetz zu geben oder es im Ausnahmefall zu suspendieren. Souveräne Macht kann aber auch im Widerspruch und in der Manifestation gegen eine bestimmte institutionalisierte Herrschaftsordnung zum Ausdruck kommen, in der Beanspruchung einer Gleichheit durch diejenigen, die ungleich sind oder denen ein gleicher Anteil an der politischen Ordnung verweigert wird.

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