Mark Sarvas
Harry, die Zweite. Roman
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2009
Aus dem Amerikanischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Ein Mann, Mitte vierzig, sitzt in einem Cafe und schaut versonnen der Kellnerin nach. Dieser Mann ist Harry Rent, Arzt in Los Angeles, der vor Kurzem seine Frau, die schöne, erfolgreiche und ein wenig Angst einflößende Anna, durch eine missglückte Schönheitsoperation verloren hat. Unfähig, wirklich zu trauern, und gepeinigt von den Schuldvorwürfen seiner Schwägerin Claire, beschließt Harry, sich selbst neu zu erfinden und sein Leben zu ändern. Der Roman "Der Graf von Monte Christo" und dessen Protagonist Edmond Dantes dienen ihm hierbei als Vorbild: Als großer Strippenzieher im Hintergrund, der Gutes tut, aber letztlich immer seine eigenen Ziele verfolgt, will Harry das Herz von Kellnerin Molly gewinnen, indem er ihrer vom Schicksal schwer gebeutelten Kollegin Lucille hilfreich zur Seite steht. Doch weil Harry eben Harry ist und das Leben kein Roman, verzettelt er sich dabei immer wieder und stolpert von einer absurden Situation in die nächste. Und auch in seiner Ehe mit Anna stand es nicht zum Besten, aber war das wirklich immer Harrys Schuld?