Mordecai Richler
Der Traum des Jakob Hersch. Roman
Liebeskind Verlagsbuchhandlung, München 2009
Aus dem Englischen von Gisela Stege. Im Jahre 1967, als in England mindestens 18 Prozent der Bevölkerung unter dem Existenzminimum vegetierten, erhält Jakob Hersch, aus dem Hause David, 15.000 Pfund dafür, dass er einen Unterhaltungsfilm nicht inszeniert. Er liebt seine Frau auf frischen, sauberen Laken, schickt seine Sprösslinge auf Privatschulen und beschwert sich über die steigenden Rotweinpreise. Bislang ging es für ihn stets aufwärts: von der engen St. Urbain Street im jüdischen Getto von Montreal hoch bis in die weltläufigen Intellektuellenkreise Londons. Doch dann wird er vom Schicksal ereilt und findet sich von einem auf den anderen Tag vor Gericht wieder. Ihm wird vorgeworfen, sich an einem deutschen Au-pair-Mädchen vergangen zu haben, nach Auffassung der britischen Ordnungsbehörden eine ebenso bizarre wie unbotmäßige Art der Vergangenheitsbewältigung...