Russische Apokalypse. Essays

Berlin Verlag, Berlin 2009
Aus dem Russischen von Beate Rausch. "Sie wissen, dass in unserem Land ein Staatsstreich stattgefunden hat? Was heißt hier: wann? Das genaue Datum zu nennen, ist unmöglich, denn es gab ja keins. Es war einfach so, dass irgendwie Wind aufkam, der Himmel sich zuzog und Regen einsetzte. Da haben Sie den ganzen Staatsstreich." So zugespitzt kommentiert Jerofejew den staatlich gelenkten Wetterumschwung in Russland, verursacht von den Unsichtbaren, die die Nation auf ein unbekanntes Ziel hinsteuern. Und wer seine Heimat dennoch liebt, muss sich die Gegenfrage gefallen lassen: Liebt sie dich auch? Während Jerofejew noch über die russischen Befindlichkeiten spottet, bleibt dem Leser das Lachen im Hals stecken, weil hinter der Provokation die Sorge um das Land spürbar wird. Ein Land, in dem nach Jerofejews Überzeugung die Apokalypse eingetreten ist. Mit seiner Sicht auf die Lebensweisen von Neureichen und Politikern wie auf ideale Gatten, Schriftsteller, Freunde oder Hausfrauen erweist er sich als Kenner der russischen Seele. Die aber schwebt unentschlossen zwischen den Erfahrungen der Vergangenheit und den Herausforderungen der Gegenwart.

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