Briefwechsel zwischen zwei Zimmerwinkeln

Pforte Verlag, Dornach 2008
Aus dem Russischen von Nikolai von Bubnoff. Herausgegeben von Fritz Mierau. "Nein, lieber W. I., ich zweifelte nicht an der persönlichen Unsterblichkeit und fasse, gleich Ihnen, die Persönlichkeit als das Behältnis echter Realität auf. Aber über diese Dinge sollte man, so scheint mir, weder sprechen noch nachdenken. Unser gegenseitiges Verhältnis, teurer Freund, ist nicht nur dem Zimmer, sondern auch dem Geiste nach diagonal." Zwei russische Intellektuelle, der Dichter Wjatscheslaw Iwanow und der Historiker Michail Gerschenson, ein Christ und ein Jude, philosophische Geister beide, finden sich im Moskau des Sommers 1920 einquartiert in ein gemeinsames Zimmer, in einem Erholungsheim des Volkskommissariats für Bildungswesen. Nach den weitgespannten Hoffnungen, die sie mit der Revolution verknüpft hatten, bezogen die beiden Fünfzigjährigen ihre Zimmerwinkel - erschöpft, kaum enttäuscht, aber nachdrücklich auf sich selbst zurückverwiesen. Nirgends sonst ist die geistige Lage der Welt nach dem Umbruch in Russland mit so universellem Blick betrachtet worden. Die kulturellen, philosophischen, religiösen und weltanschaulichen Fragen, welche die beiden Zimmergenossen erörtern, sind derart grundlegend, dass sie auch heute nichts von ihrer brennenden Aktualität eingebüßt haben. Die Übersetzung, erstmals von Martin Buber 1927 in seiner Zeitschrift "Die Kreatur" gedruckt, stammt von Nikolai von Bubnoff und wurde in der vorliegenden Fassung von Iwanow redigiert.

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