Verena Pawlowsky / Harald Wendelin
Ausgeschlossen und entrechtet
Mandelbaum Verlag, Wien 2007
Dieser von Verena Pawlowsky und Harald Wendelin herausgegebene Band illustriert anhand ausgewählter Beispiele jene diskriminierende Politik, welche der Vertreibung und Ermordung der aus der "Großdeutschen Volksgemeinschaft" ausgeschlossenen Gruppierungen voran ging. Zu nennen sind hier zunächst antijüdische Maßnahmen, wie die Verhängung von Berufsverboten, der Entzug von Mobilien und Immobilien ("Jüdisches" Liegenschaftseigentum in Wien zwischen Arisierungsstrategien und Rückstellungsverfahren) sowie der Entzug der Staatsbürgerschaft ("Logik des Blutes" - Nürnberger Gesetze und Staatsbürgerschaft). Der Band versammelt darüber hinaus weitere Beiträge, die sich mit anderen vom NS-System marginalisierten Gruppen beschäftigen. Zum einen steht dabei die konkrete und bis zur Deportation reichende Verfolgung der betroffenen Personen (Roma und Sinti, politisch Verfolgte, Homosexuelle) im Mittelpunkt. Zum anderen zeigt sich, dass es hier beim "Vermögensentzug" überwiegend um den Entzug von immateriellen Werten ging, wie beispielsweise der Sprache im Fall der Kärntner Slowenen oder der Bildungsmöglichkeiten im Fall der burgenländischen Roma und Sinti.