Jean de La Bruyere
Die Charaktere
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2007
Aus dem Französischen von Otto Flake. Mit einem Nachwort von Ralph-Rainer Wuthenow. Zu den Höhepunkten der europäischen Literatur zählen die Werke der französischen Moralisten, allen voran Montaigne mit seinen "Essais" und die "Charaktere" Jean de La Bruyeres (1645-1696). Nach juristischer Ausbildung und Jahren als Prinzenerzieher am Hof Ludwigs XIV. begann La Bruyere spät mit der Abfassung seines einzigen Werks. Ausgehend von seiner Übersetzung der "Charaktere" des Theophrast, fand er sehr bald zu einem ganz eigenen Ansatz: In großer formaler Vielfalt - vom Charakterporträt hin zu Aphorismus und Kurzessay - richtet er seinen unbestechlichen Blick auf das Grundsätzliche der menschlichen Natur und sozialer Verhältnisse. La Bruyere, den man auch den Soziologen unter den Moralisten genannt hat, erschafft so eine 'comedie humaine' des klassischen Jahrhunderts in Frankreich und wird zum Wegbereiter von Aufklärung und Revolution. Das Buch ist in sechzehn Kapitel unterteilt, deren Titel die Vielfalt des Inhalts erahnen lassen: Von den Werken des Geistes; Von den Frauen; Von der Gesellschaft und der Unterhaltung; Von den Urteilen; Von der Mode; Vom Menschen