Anselm Glück
Die Maske hinter dem Gesicht. Roman
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2007
Dieser Roman ist natürlich keiner. Das aber perfekt. Zwar gibt es Figuren, Schauplätze, Dramen - wir denken da an die blonde Gerda, den Jakominiplatz in Graz und die Sache mit Strobl, die allerdings in letzter Minute gestrichen wurde -, ein Roman aber ließe sich zum Beispiel leichter nacherzählen. Wodurch er allerdings nicht unbedingt interessanter würde. Es geschieht hier sowieso derartig viel, dass das in Österreich, wo die ganze Sache spielt, gar nicht alles hineinpasst. Kein Wunder, dass es daraufhin auch komisch ist; dass es aber soviel Intelligenz, Unmoral, Moral, Sprachschärfe und Phantasie funkeln lässt, Zeitspiegel und Spiegelzeit zugleich ist, das ist schon ein Wunder, und das kann eben doch nur ein Roman.