Hedwig Pringsheim
Meine Manns. Briefe an Maximilian Harden 1900-1922
Aufbau Verlag, Berlin 2006
Herausgegeben von Helga und Manfred Neumann. 141 Briefe schrieb Hedwig Pringsheim zwischen 1900 und 1922 an den streitbaren und berühmten Publizisten Maximilian Harden. Es sind 141 Lebensreflexionen der "schönsten und klügsten femme du monde" (Klaus Mann). Und es sind 141 temperamentvolle, kluge und herzliche Freundschaftsbekundungen. Die Themen der Briefe sind vielfältig: Hedwig Pringsheim berichtet von Theaterpremieren und Soireen, sie kritisiert das Kaiserreich und verurteilt den Ersten Weltkrieg scharf. Sie erzählt von ihrem Alltag in dem herrschaftlichen Haus in der Münchener Arcisstraße, von den Sorgen um die erwachsenen Kinder, berichtet aus dem Leben der Tochter Katia und über deren Ehemann Thomas Mann. Sie erzählt von den Enkelkindern und vertraut sich dem Freund an, als ihr Lieblingssohn Erik, ein charmanter Versager, im Sommer 1909 stirbt. Und sie berichtet ihm von ihren Reisen nach Argentinien, Italien, Griechenland und Paris. Aus einem Lungensanatorium in Davos, in dem Katia Mann sich zu erholen versucht, schreibt sie den herrlichsten Bericht. Auch wenn sie "dem Schwieger-tommy nicht ins Handwerk pfuschen" will: Es sind die Urbilder des "Zauberberg"-Personals.