Die Zauberlehrlinge. Soziologiegeschichte des College de Sociologie (1937-1939)

UVK Universitätsverlag Konstanz, Konstanz 2006
Mitten im krisengeschüttelten und atomisierten Frankreich der Zwischenkriegszeit gründeten die Intellektuellen Georges Bataille, Michel Leiris und Roger Caillois 1937 das College de Sociologie. Seine Mitglieder machten es sich zum Ziel, in Anknüpfung an die Durkheim- Schule die kulturellen Praktiken und Vorstellungen "primitiver" Völker in die eigene Kultur hinüberzuretten und dort zu neuem Leben zu erwecken. Durch die Wiederbelebung des "Sakralen" sollte die Gesellschaft verändert werden, und die auf dieser Grundlage entstehenden Gemeinschaften sollten dem in Europa einziehenden Faschismus die Stirn bieten. Interne Auseinandersetzungen und der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beendeten die Zusammenkünfte des College. Doch die Collegiens nahmen mit ihren Arbeiten bereits aktuelle soziologische Debatten über die Risiken von Individualisierungsprozessen vorweg. Ihr Einfluss zeigt sich bis heute in den Arbeiten zahlreicher Soziologen und Philosophen, von Michel Foucault über Jean Baudrillard und Michel Maffesoli bis hin zu Jacques Derrida. In seiner Studie zeigt Stephan Moebius, welch große Bedeutung das College de Sociologie für die zeitgenössische Soziologie hat, und leistet damit einen Beitrag zur Soziologiegeschichte und Intellektuellensoziologie.

Mit der Benutzung dieses Service stimmen Sie mit folgenden Punkten überein:

Ihre E-Mail-Adresse und die E-Mail-Adresse des Empfängers werden ausschließlich zu Übertragungszwecken verwendet - um den Adressaten über den Absender zu informieren. Um einen Missbrauch dieses Services zu vermeiden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten (IP-Adresse) jedes Nutzers für einen Zeitraum von drei Monaten speichern. Sofern Dritte glaubhaft machen, dass sie durch die Versendung eines Artikels im Rahmen dieses Services in ihren Rechten verletzt wurden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten zur Rechtsverfolgung herausgeben.