Vera Lind
Selbstmord in der Frühen Neuzeit. Diskurs, Lebenswelt und kultureller Wandel am Beispiel der Herzogtümer Schleswig und Holstein
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 1999
In der Frühen Neuzeit galt "Selbstmord" sowohl im Kirchenrecht als auch im weltlichen Recht als kriminelle Handlung, die zu bestrafen war. Im 18. Jahrhundert veränderte sich die Sichtweise: Es entwickelte sich eine breite Debatte über die Bewertung des "Selbstmordes". Dieser aufklärerische Diskurs plädierte für die Straflosigkeit des "Selbstmordes", der nun als Akt menschlicher Willensfreiheit und Ausdruck einer Krankheit aufgefaßt wurde. Dieser Umschwung in der Bewertung des "Selbstmordes" ist Gegenstand des Buches.