Kettenreaktion Kontra. Assoziationsgewebe eines Verfolgten aus den Terrorjahren 1938-1945

Anton Pustet Verlag, Salzburg 2006
Herausgegeben von Hartmut Zelinsky. Wien, im Kriegsjahr 1942. Der junge Schriftsteller Hans Pfingster ist vom Wehrdienst freigestellt, aber umso durchlässiger für das alltägliche Grauen der Diktatur, die Atmosphäre von Lüge und Verfolgung. Während sich sein Bewusstsein gleichsam in einer schizoiden "Kettenreaktion" zersetzt, versucht Pfingster schreibend, sein "Kontra" zur Zerstörung der Humanität zu formulieren. Im Sommer 1943 verlässt er Wien, und auf einer Wanderung durch die Alpen wird ihm auch die Natur zur Fratze einer pervertierten Zivilisation. In einer Gebirgsstadt erwartet Pfingster in einem Bombenkeller schließlich die Befreiung. Nur unzulänglich gibt die äußere Handlung wieder, was die Größe des Zeitromans "Kettenreaktion Kontra" ausmacht. Sein Autor Theodor Sapper, Widerstandskreisen in Graz und Wien nahe, vollendete ihn nach dem Krieg. Als "Wort-Requiem" auf eine Zivilisationskatastrophe, gewidmet den Opfern der Rassenverfolgung, verstand er ihn, und kein Geringerer als Elias Canetti konstatierte 1952 in einem Brief an den Autor: "Das Erlebnis jener Jahre von innen her zu fassen (...) ich weiß niemand sonst, dem dies gelungen ist."

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