Hubert Wolf (Hg.)
Römische Inquisition und Indexkongregation. Grundlagenforschung: 1814-1917. Band III: Prosopographie (Zwei Teilbände)
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2005
Brennende Scheiterhaufen, Ketzerverfolgungen und verbotene Bücher - das gehört im landläufigen Bewußtsein zur Inquisition. Kaum ein anderes Phänomen der Kirchengeschichte weckt so viel Interesse und ist mit so vielen Vorurteilen belegt. Nicht umsonst hat Johannes Paul II. in seinem Schuldbekenntnis zum Heiligen Jahr 2000 um Vergebung gebeten für die "Methoden der Intoleranz", die im Namen der Inquisition ausgeübt wurden. In einem groß angelegten Forschungsprojekt, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, wird nun eine Aufarbeitung der Jahrhunderte dauernden Geschichte der Römischen Inquisition (1542 bis 1966) angegangen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Buchzensur. Wissen, wie es besonders durch Bücher verbreitet wurde, zu kontrollieren und zu kanalisieren, das versuchte auch und gerade die katholische Kirche. Dafür wurden eigens zwei Kongregationen eingerichtet: die berühmte "Inquisition" und die "Indexkongregation". Für das 19. Jahrhundert legt die Münsteraner Forschergruppe nun sieben Bände "Grundlagenforschung" vor.