Henrike M. Zilling
Tertullian. Untertan Gottes und des Kaisers
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2004
Quintus Septimius Florens, bekannt unter seinem Beinamen Tertullian (geb. ca. 160 in Karthago, gest. daselbst nach 220), ist der erste Lateiner unter den frühchristlichen Apologeten. Nach einer Karriere als Anwalt in Rom kam er erst in der Mitte seines Lebens zum Christentum. Fortan widmete er all seine intellektuelle Kraft und sein schriftstellerisches Genie der Verteidigung des christlichen Glaubens. Seine scharfsinnige Wahrnehmung des universellen Machtanspruchs der römischen Kaiser führte ihn zur Vision eines christlichen Römerreiches. In ihr wird zum ersten Mal der christliche Untertan sichtbar, der mehr als hundert Jahre später unter Konstantin dem Imperium neuen Halt zu geben versprach.