Die Verführung. Thomas Bernhards Prosa. Dissertation

Wallstein Verlag, Göttingen 2004
Der Schriftsteller Thomas Bernhard wird von dem Schriftsteller Andreas Maier durchleuchtet. Thomas Bernhards Prosa, so der Autor Maier, kündet von unausweichlichem Wahrheitsfanatismus. Andreas Maier unterzieht das Prosawerk Bernhards einer radikalen Kritik. Ebenso polemisch wie exakt nimmt er die Bernhardschen Texte in den Blick, wie dies bisher noch keiner getan hat. Der Autor stellt das öffentliche Bild von Bernhard geradezu auf den Kopf, und als Leitfaden der Arbeit liest sich ein gewichtiger Vorwurf an den Kollegen: permanente Verstellung als Stilisierung. Maier schildert minutiös die Selbstaufgabe des Lesers bei der Lektüre Bernhards, und er weist die rhetorischen und kompositorischen Strukturen auf, mit denen die Texte den Leser zu dieser Selbstaufgabe zwingen. Bernhards Genialität besteht für den Prosaisten in der verblüffend perfekten und einfachen Art, den Leser dazu zu bewegen, Werk und Person Thomas Bernhards genau die Bedeutung zuzuschreiben, die Bernhard zugeschrieben haben wollte: nämlich beim Äußersten und Nicht-mehr-Hintergehbaren angekommen zu sein.

Mit der Benutzung dieses Service stimmen Sie mit folgenden Punkten überein:

Ihre E-Mail-Adresse und die E-Mail-Adresse des Empfängers werden ausschließlich zu Übertragungszwecken verwendet - um den Adressaten über den Absender zu informieren. Um einen Missbrauch dieses Services zu vermeiden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten (IP-Adresse) jedes Nutzers für einen Zeitraum von drei Monaten speichern. Sofern Dritte glaubhaft machen, dass sie durch die Versendung eines Artikels im Rahmen dieses Services in ihren Rechten verletzt wurden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten zur Rechtsverfolgung herausgeben.