Ein anderes Selbst. Bildung und Bild im deutschen Roman des 18. und 19. Jahrhunderts

Wallstein Verlag, Göttingen 2004
Bild und Bildung gehören etymologisch und semantisch zusammen; mhd. "bildunge" bedeutet etwa "bildhafte Vorstellung". Die Gottebenbildlichkeit des Menschen bleibt noch in den säkularisierten Formen der Moderne erkennbarer Leitfaden für das Ziel menschlicher Selbstvervollkommnung. Mit der Herausbildung eines neuen Individualitäts- und Entwicklungsbegriffs im 18. Jahrhundert korrespondiert die Entstehung des Bildungsromans, in dem das Lernen über Bilder in der Epoche des "emblematischen Zeitalters" (Herder) abgelöst wird zugunsten einer literarischen Form, die auf Schrift setzt. Ein solcher aufklärerischer Anspruch an Texte macht es notwendig, Bilder fortan in Erzählung zu transformieren. Dieser Prozess wird an Beispielen von Goethes "Wilhelm Meisters Lehr- und Wanderjahren", Mörikes "Maler Nolten" und Gottfried Kellers "Der grüne Heinrich" untersucht und - in einem Ausblick auf das 20. Jahrhundert - in seinen Konsequenzen in Thomas Bernhards "Auslöschung" für das Konzept der Selbstvervollkommnung analysiert.

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