Robert Byron
Der Weg nach Oxiana
Die Andere Bibliothek/Eichborn, Frankfurt am Main 2004
Mit einem Vorwort von Bruce Chatwin. Aus dem Englischen von Matthias Fienbork. Wer weiß schon, wo Oxiana liegt? Diese Region ist nach dem mächtigen Grenzfluss Oxus benannt, den Alexander der Große 328 vor Christus überquerte; heute heißt er Amu Darya, und die Sowjets mussten ihn überwinden, als sie in Afghanistan einmarschierten. Als von den Taliban noch keine Rede war, machte sich ein 28jähriger Nachkomme Lord Byrons auf den Weg dorthin. Man schrieb das Jahr 1933. Venedig, Zypern, Beirut, Jerusalem, Bagdad, Teheran, Kabul - das waren die Stationen seiner Forschungsreise. Die europäischen Klassiker langweilten diesen gelehrten Dandy; verliebt war er in die byzantinische und islamische Kultur. "Verglichen damit ist New York nur ein Ameisenhaufen," sagte er. Weder Wolkenbrüche noch Zöllner und Flöhe konnten ihn aufhalten. Aus seinen scheinbar hingeworfenen Notizen spricht eine beinah unheimliche politische Hellsicht, und seine enorme Kennerschaft trägt dieser Autor mit sardonischem Witz. Von solchen Reisen kann die Gegenwart nur noch träumen.