Amal al-Jubouri
So viel Euphrat zwischen uns. Gedichte
Friedenauer Presse, Berlin 2004
Ausgewählt von Joachim Sartorius. Amal al-Jubouri gilt als eine der wichtigsten jüngeren Lyrikerinnen des Irak. Hintergrund ihrer Dichtung ist das Zweistromland, das alte Mesopotamien, mit seinen Traditionen und Mythen, festgehalten in den ersten schriftlichen Zeugnissen der Menschheit überhaupt. Enheduanna, die mesopotamische Priesterin und erste namentlich überlieferte Dichterin, ist für Amal al-Jubouri eine wichtige Bezugsperson, mit der sie sich in einigen ihrer Gedichte identifiziert. Diese Gedichte sind modern in dem Sinne, daß sie Einflüsse der westlichen und der modernen arabischen Poesie subtil verarbeiten, letztlich aber eine Mystik anstreben jenseits von Intellektualität. Für den deutschen Leser halten diese mit Bildern und Emotionen aufgeladenen Verse viele Assoziationen bereit - vom Gilgamesch-Epos bis zu Else Lasker-Schülers "orientalischen" Versen vom Prinzen Yussuf und von Tino von Bagdad.