Thomas Junker
Die zweite Darwinsche Revolution. Geschichte des synthetischen Darwinismus in Deutschland 1924 bis 1950
Basilisken Presse, Marburg 2004
Mit CD-Rom. Das Buch handelt von einer Wiederentdeckung: Unter den Trümmern, die das Dritte Reich hinterlassen hat, war die wissenschaftliche Evolutionsbiologie im Deutschland der 1920er bis 40er Jahre weitgehend verschüttet. Entsprechend wurde postuliert, dass die moderne (synthetische) Evolutionstheorie ihren Ursprung in den USA und England hatte. Dies war indes nicht der Fall, sondern sie entstand als Teil eines breiten internationalen Netzwerkes, in dem Forscher aus der Sowjetunion und Deutschland eine zentrale Rolle spielten. Durch die ideologischen und politischen Kämpfe der Zeit wurde die enge Zusammenarbeit behindert, aber nicht zerstört. Gemeinsames Ziel war es, Charles Darwins Theorien über die Evolution der Organismen anhand neuer biologischer Erkenntnissen aus Genetik, Populationsgenetik, Systematik und Paläontologie zu reformieren. Bis heute bildet dieser modernisierte Darwinismus den theoretischen Kern der wissenschaftlichen Evolutionsbiologie.