Rafael Reig
Überall Blut. Roman
Rogner und Bernhard Verlag, Hamburg 2003
Aus dem Spanischen von Susanna Mende. Madrid, irgendwann in der Zukunft: Der Wahlsieg der Kommunisten hat eine Invasion der Amerikaner zur Folge, Englisch wird Pflichtsprache, und Telefonica finanziert illegale genetische Experimente. Die Ölreserven sind erschöpft, ein großer Kanal führt quer durch die iberische Halbinsel und strömt durch die Hauptstadt. Auf der Castellana fahren Schiffe, aus Bahnhöfen sind Häfen geworden. In diesem Madrid sucht ein Vater die davongelaufene Tochter und will die Polizei nicht einschalten, ein Angestellter der Stadtverwaltung verdächtigt seine Frau der Untreue, und eine Romanfigur erwacht zum Leben, entkommt ihrem Autor und taucht in der Stadt unter. Das sind drei schwierige Fälle für Carlos Clot, einen melancholischen Detektiv in der Tradition eines Sam Spade, der Schach spielt und den Whiskey im Aktenschrank aufbewahrt. Bald sieht Clot sich einer mächtigen und geheimnisvollen Verschwörung gegenüber.