Der Tag X und die Staatssicherheit. 17. Juni 1953: Reaktionen und Konsequenzen im DDR-Machtapparat

Edition Temmen, Bremen 2003
Der spontane Aufstand der Arbeiterschaft in Ostberlin und der DDR am 17. Juni 1953 traf die Staatssicherheit unvorbereitet, denn sie verstand sich als Organ zur Bekämpfung von 'Agenten'. In der Vorstellungswelt der 'Tschekisten' konnte eine ernsthafte Gefährdung der SED-Herrschaft nur von westlichen Subversionsaktivitäten ausgehen. Der Minister für Staatssicherheit Wilhelm Zaisser stürzte, und die Geheimpolizei wurde ihres Versagens wegen von der Partei heftig kritisiert. Dies geschah jedoch nicht auf der Basis einer realitätsnahen Bewertung, sondern führte zur Kanonisierung des Aufstandes als 'Tag X', einen angeblich vom Westen geplanten und gesteuerten 'faschistischen Putsch'. Folge war die systematische Nichtbeachtung oder Fehlinterpretation von Informationen, die zwanghafte Suche nach Westverbindungen und 'Hintermännern' sowie die Kriminalisierung von Streikführern und Demonstranten.

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