Prähistorie und Nationalsozialismus. Die mittel- und osteuropäische Ur- und Frühgeschichtsforschung in den Jahren 1933-1945

Synchron Wissenschaftsverlag, Heidelberg 2002
Herausgegeben von Achim Leube in Zusammenarbeit mit Morten Hegewisch. Mit 108 zum Teil farbigen Abbildungen. Die Ur- und Frühgeschichte als wissenschaftliche Disziplin widmete sich in der NS-Zeit zu einem erheblichen Teil der Erforschung einer vermeintlich germanischen Frühzeit, der Leitvorstellungen wie Gefolgschaftswesen, Führer- und Kriegertum, letztlich die gesamten Tugendideale der SS zugeschrieben wurden. Die Frage nach der Bedeutung der Prähistorie für die nationalsozialistische Ideologie und ihrer Funktionalisierung durch das NS-Regime wurde jedoch in den Nachkriegsjahren erfolgreich verdrängt und auch in der Folgezeit nie umfassend thematisiert. Erst im Zuge der deutschen Vereinigung und der damit einhergehenden Öffnung zahlreicher bis dahin unzugänglicher Archive stellte sich die europäische Prähistorie zunehmend dieser fachgeschichtlichen Herausforderung. Einen Meilenstein in dieser Entwicklung markierte eine internationale Tagung, die auf Initiative von Achim Leube im November 1998 an der Humboldt-Universität zu Berlin stattfand. Die dort gehaltenen Vorträge bilden die Grundlage des vorliegenden Bandes, in dem nicht nur Vertreter der deutschen Frühgeschichtsforschung, sondern auch Prähistoriker aus Frankreich, Norwegen, Schweden, Österreich, Russland, Polen, der Slowakei und der Tschechischen Republik zu Wort kommen. Er fügt der Aufarbeitung der Wissenschafts- und Ideologiegeschichte der NS-Zeit ein wesentliches Kapitel hinzu und dokumentiert zugleich einen exemplarischen Prozess fachgeschichtlicher Selbstreflexion.

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