Vorgeblättert
Leseprobe zu Tanguy Viel: Das absolut perfekte Verbrechen. Teil 1
19.02.2009 Den Bildschirm über dem Tresen, mit einer Kamera draußen verbunden, damit man sehen konnte, wer hereinkommt, streifte ich oft mit einem zerstreuten Blick, mal aus Langeweile, mal reflexhaft, und auf die Haarfarbe oder die Hautfarbe dessen, der klingelte, achtete ich kaum auf diesem Bildschirm. Aber an jenem Septemberabend wollte es dieser Fernseher mit der Straße als einzigem Programm, wollte es der Zufall, dass mein Blick daran hängen blieb, durch denselben schweren, verräucherten, übel riechenden Mief, und ich sah, wie er ankam, Marin, nach drei Jahren, höchstpersönlich.