Vorgeblättert

Leseprobe zu Bernd Mattheus: Cioran. Teil 3

01.10.2007 In welchem Maße der Cioran jener Jahre mehrere Personen in einer zu sein scheint, belegt die Tatsache, daß er gleichzeitig zu der "Verklärung Rumäniens" in seiner Aphorismensammlung "Das Buch der Täuschungen" schreibt: "Ein Volk, das nicht glaubt, ein Monopol auf die Wahrheit zu haben, wird keinerlei Spuren in der Geschichte hinterlassen." Im selben Fragment aber auch: "Ich kenne nur zwei Zerreißungen: die jüdische und die russische (Hiob und Dostoevskij)." Vollends aporetisch wird es, wenn der Autor weiter unten bekennt: "Abscheu gegen alles Erhabene, Gute, Wahre und Schöne. Wenn du bedenkst, daß im Namen dieser Werte oder Hirngespinste Kriege geführt, gedankliche Systeme geschaffen wurden und daß durch sie die Geschichte gerechtfertigt wird!" Gleichzeitig postuliert Cioran den Willen zur Macht, nämlich daß der Mensch "nur darauf aus [ist], entweder Gott oder Politiker zu werden".

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