Vorgeblättert

15.09.2003 Ah, Sie stellen Ansprüche! An diesem Punkt, Herr Fischer-Dieskau, müssen wir uns wohl endlich doch den bekannten Vorwürfen der Popmusikfreunde stellen, die uns Klassikliebhaber hoffnungslos elitär finden. Die Popmusik-Generation grenzt sich ab, indem sie von sich selbst behauptet: Pop sei das lebendige Leben, bunt und jung, jeden Tag neu - die klassische Musik aber sei eine tote Musik aus der Vergangenheit, Musik mit Zöpfen und langen Rockschößen, die mit dem wirklichen Leben nichts mehr zu tun habe. Der Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin gehörte zwar noch nicht zur Popmusik-Generation, er hat aber diese Grenzziehung sehr schön beschrieben: "Das Klassische hat etwas Erkältendes. Man fühlt sich von der lebendigen, bunten Welt hinweggehoben in luftleere Räume, wo nur Schemen wohnen, nicht Menschen mit normalem Blut." Kurzum, Klassik ist dem landläufigen Verständnis nach nur etwas für die privilegierte Elite: für ältere Leute, für gebildete Leute … 

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