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T.C. Boyle

I walk between the Raindrops. Stories

Cover: I walk between the Raindrops. Stories
Carl Hanser Verlag, München 2024
ISBN 9783446274037
Gebunden, 272 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren und Anette Grube. Das war der Tag, an dem die Hyäne kam, um ihn zu holen, und es spielte keine Rolle, dass es im Süden Frankreichs überhaupt keine Hyänen gab, vor allem nicht in Pont-Saint-Esprit, sie war da und wollte ihn holen." Dreizehn neue brillante Storys vom Meister des Genres, surreal und abgründig witzig: Sie handeln von sprechenden Drohnenautos, die ihre Passagiere auf algorithmischen Routen durch die Landschaft führen, von bodenständigen Müttern, die sich mit jungen Incel-Männern anlegen, aber auch von Spaziergängen durch den kalifornischen Regen, während die Küste von Sturzfluten verwüstet wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 22.05.2024

Dem amerikanischen Erfolgsautor T.C. Boyle sind mit seinem neuen Erzählungsband "I Walk Between the Raindrops" treffende und literarisch ansprechende "Zeitgeschichten" gelungen, findet Rezensent Stefan Michalzik. In den dreizehn Stories zeige sich die Wirklichkeit mal beiläufig, mal direkter: Da wird z.B. ein kalifornisches Ehepaar, das zum Valentinstag nach Kingman, Arizona, reist, wo der 80-jährige Vater der Frau in einem Trailerpark lebt, mit den Schrecken der heruntergekommenen Provinz konfrontiert. Zu Boyles wiederkehrenden Themen gehören Naturzerstörung und Ökologie; auch sie finden in dem Erzählungsband Platz, etwa wenn für 50 Dollar zwei Stunden "Naturbaden" angeboten wird oder in "Wenn der Berg zum Meer kommt" besagtes Kingman, Arizona, wegen eines Erdrutschs evakuiert wird. Boyle erzählt von alldem, so Michalzik, schonungslos sowie in nüchternem und pointiertem Ton,  mithin ohne die schützenswerte Natur naiv zu romantisieren. Den von Dirk van Gunsteren und Anette Grube übersetzten Band kann der Rezensent zur Lektüre empfehlen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.05.2024

T. C. Boyle ist ein Meister der kurzen Form, da ist sich Rezensentin Irene Binal nach der Lektüre sicher. Geschickt stiftet der Autor mit seinen Texten, es geht dabei, lesen wir, um viele wichtige Themen unserer Zeit. Ganz besonders interessiert sich Boyle, erläutert Binal, für das Verhältnis zwischen Mensch und Natur, das bei ihm keineswegs harmonisch gedacht ist, was sich unter anderem in Geschichten über giftiges Getreide und Klapperschlangenbisse niederschlägt. Aber auch die Corona-Pandemie und selbstfahrende Autos treiben ihr Unwesen in Erzählungen, die, so Binal, von Menschen handeln, die stets authentisch wirken. Besonders freut sich die Rezensentin über die Abwesenheit von moralisierenden Passagen in diesem Buch.