Sebastian Schoepp

Das Ende der Einsamkeit

Was die Welt von Lateinamerika lernen kann
Cover: Das Ende der Einsamkeit
Westend Verlag, München 2011
ISBN 9783938060582
Gebunden, 282 Seiten, 17,99 EUR

Klappentext

Sebastian Schoepp nimmt den Leser mit durch die Straßenschluchten von Panama-Stadt, die Koka-Felder Boliviens, die ehemaligen Kriegsgebiete Kolumbiens, die Bananenplantagen Costa Ricas, das Wahlkampfgetümmel Nicaraguas. Lateinamerika hat zuletzt Fortschritte gemacht wie nie zuvor in seiner Geschichte, die meisten Länder haben ihre Demokratien stabilisiert, ihre Diktatoren abgeurteilt, ihre Wirtschaft saniert. Dabei ist Lateinamerika einen ganz eigenen Weg gegangen: Es wählte überwiegend links, als alle Welt rechts wählte, und es baut mühsam auf, was andere abbauen, nämlich Ansätze eines Sozialsystems, das die gravierenden Ungerechtigkeiten der vergangenen Jahrhunderte beseitigen helfen soll. Lateinamerika hat eine neue Riege selbstbewusster politischer Leitfiguren hervorgebracht, die auch international Verantwortung übernehmen und eine Neuordnung der Gewichte in der Welt fordern.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.12.2011

Sebastian Schoepp rückt mit seinem neuen Buch Lateinamerika mit seinen jüngsten wirtschaftlichen und politischen Erfolgen in den Blick, das lange durch den Schatten der übermächtigen USA verdeckt wurde, stellt Camilo Jimenez fest. Schoepp zeichnet in seinem teils als Reportage, teils als Analyse konzipierten Buch nicht nur diese schwere Krise nach, er arbeitet auch den tief greifenden Wandel lateinamerikanischer Staaten hin zu mehr Demokratie und wirtschaftlicher Unabhängigkeit heraus. Damit geht er über den Befund des von Jimenez immer noch als "Pflichtlektüre" angesehenen Buchs "Die offenen Adern Lateinamerikas" von Eduardo Galeano hinaus, was in seinen Augen eine große "Stärke" des Bandes darstellt. Der Rezensent findet in diesem Buch einen kenntnisreichen, meinungsfesten aber dennoch mit angemessener Distanz argumentierenden Autor vor, der seine These vom "Übergang" Lateinamerikas von geopolitischer "Einsamkeit" in die "demokratische, selbstbestimmte Freiheit" durchaus überzeugend darlegt. Einen genaueren Blick hätte sich der Rezensent allerdings auf die Medienlandschaft und die digitale Kultur Lateinamerikas gewünscht.