Philipp Lyonel Russell

Am Ende ein Blick aufs Meer

Roman
Cover: Am Ende ein Blick aufs Meer
Insel Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783458177845
Gebunden, 220 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Christoph Hein. Frederick Bingo Mandeville kommt am 12. September 1880 im kleinen Städtchen Farnham, Surrey, zur Welt. Und bereits in den ersten Wochen wird unübersehbar, was ihn sein Leben lang auszeichnen wird: Bingo hat ein geradezu bestürzend unerschütterliches, heiteres Gemüt. Nichts bringt ihn aus der Ruhe, er lacht gerne und oft, und am liebsten schart er Zuhörer um sich, um sie mit selbst erdachten Possen zu unterhalten. Kaum verwunderlich, dass er später als gefeierter Autor heiterer Gesellschaftsromane zu Ansehen und Vermögen kommt. Doch der Zweite Weltkrieg reißt ihn aus der Behaglichkeit seiner Schreibstube an der französischen Atlantikküste, wo er sich mit seiner Frau Florence niedergelassen hat. Als "feindlicher Ausländer" wird er in ein deutsches Lager interniert - doch auch dort vermag er seine Mitinsassen mit seinen Späßen aufzuheitern. Und merkt dabei gar nicht, wie die deutsche Propaganda ihn vor ihren Karren zu spannen weiß - denn wenn derart gute Stimmung herrscht, wie schlimm kann es dann schon sein?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.04.2019

Zwei kleine Bücher legt Christoph gleichzeitig vor, einerseits, den "Gegenlauschangriff", andererseits die Übersetzung von Philipp Lyonel Russells Roman "Am Ende ein Blick aufs Meer". Um beide ranken sich einige Anekdoten, die mal weniger, mal mehr erfreulich sind, schreibt Rezensent Lothar Müller. Während bei dem Roman bisher noch kein Original und nur die Übersetzung Christoph Heins vorliegt, geht es im "Gegenlauschangriff" um einige Episoden, bei denen zuzugeben ist, dass Christoph Heins Gedächtnis eine nicht immer vorteilhafte Rolle spielt. Da ist Russells Roman amüsanter, er erzählt leichthin das Leben des britischen Autors P.G. Wodehouse, meint Müller. Da bisher kein Original zu der Übersetzung vorliegt, hat Müller regelrecht recherchiert, um herauszufinden, dass jedenfalls nicht Christoph Hein der wirkliche Autor ist, nein, Russell existiert, aber es ist ein Pseudonym, und der Roman, der Müller mäßig erheitert hat, wird demnächst auch auf Englisch herauskommen. Bei dem Autor soll es sich laut Hein um einen dilettierenden Unternehmer handeln, der von einem Wiener Rechtsanwalt vertreten wird und ein prächtiges Honorar für die Übersetzung bezahlt hat.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de