Peter Hoeg

Der Susan-Effekt

Roman
Cover: Der Susan-Effekt
Carl Hanser Verlag, München 2015
ISBN 9783446249042
Gebunden, 400 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

Aus dem Dänischen von Peter Urban-Halle. Susan ist Experimentalphysikerin, hantiert gern mit dem Brecheisen und bäckt nachts um drei Croissants für ihre Familie. Und sie hat eine außergewöhnliche Gabe: Jeder, der mit ihr spricht, wird absolut aufrichtig. Jetzt soll sie einem hochrangigen Justizbeamten ein geheimes Protokoll beschaffen: Ein Gremium hochkarätiger Wissenschaftler erforscht die Gefahren der Zukunft. Doch plötzlich kommt ein Mitglied nach dem anderen auf grausame Weise um. Mit irrwitzigen Einfällen, technischem Know-How und ihrem einzigartigen Effekt kämpft Susan darum, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.08.2015

Peter Hoeg dürfte mit seinem neuen Roman "Der Susan Effekt" bei seinen feministischen Fans weiterhin wohlgelitten sein, jedenfalls entspricht Susan als kraftstrotzende, superintelligente und selbstgewisse Frau (und Mutter) dem Bedürfnis nach starken Heldinnen, glaubt die Rezensentin. Die darf mithilfe ihrer Familie und ihrer besonderen Begabung, ihren Gesprächspartnern Aufrichtigkeit einzuflößen, eine Verschwörung auf Weltniveau aufdecken, während böse Schergen ihr auf den Zehen stehen, fasst Maidt-Zinke zusammen. Wenn man von Hoeg einfach nur einen bombastischen und sehr unterhaltsamen Thriller erwartet, kann man mit diesem Buch viel Spaß haben, verspricht die Rezensentin - man sollte nur endlich aufhören, dem Autor aufgrund des angejahrten Erfolgs von "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" Hochliteratur abzuverlangen, findet Maidt-Zinke.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.2015

Nach der Lektüre von Peter Hoegs neuem Roman "Der Susan-Effekt" zeigt sich Rezensentin Lena Bopp in ihrer Kurzkritik ein wenig enttäuscht. Zwar stattet der "Fräulein Smilla"-Autor in diesem Kriminalroman nach bewährtem Rezept erneut eine Protagonistin mit einer besonderen Gabe aus - in diesem Fall mit einem beängstigenden Gespür für die unterdrückten Gefühle ihrer Mitmenschen, informiert der Kritiker. Leider muss er aber bald feststellen, dass es den Figuren dieses durchaus spannenden Romans an psychologischer Tiefe mangelt und so ist ihr das Buch schließlich doch allzu berechenbar geraten.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.07.2015

In der Titelfigur von Peter Hoegs Science-Fiction-Thriller erkennt Rezensent Aldo Keel eine entfernte Verwandte von Pippi Langstrumpf und Lisbeth Salander aus den Stieg-Larsson-Romanen, die ihr Schicksal in einer dystopischen Zukunftswelt selbst in die Hand nimmt und über die bemerkenswerte Eigenschaft verfügt, dass Menschen sich ihr im Nu anvertrauen. Eine Empathikerin also, die der Autor in literarischer Charade aus der Ich-Perspektive heraus erzählt und als Lebensmodell für eine von Krisen heimgesuchte Welt vorschlägt. Der Gendersprung ist dabei Methode und Projekt zugleich, erklärt der Kritiker: Nach Hoeg bewege sich "unser kollektives Bewusstsein in Richtung auf das Weibliche" zu. Der Leser könnte nach der Lektüre verführt sein, das eigene Leben neu und empathischer auszurichten, verspricht der Kritiker.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 25.07.2015

Die Ich-Erzählerin in Peter Høegs neuem Roman "Der Susan-Effekt", Susan Svendson, teilt die ausgesprochene naturwissenschaftliche Begabung der Protagonistin aus "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" genauso wie die zupackende Art, berichtet Claus-Ulrich Bielefeld, darüber hinaus hat sie aber eine Gabe, die sie mit ihrer ganzen Familie, Ehemann inklusive, teilt: den Susan-Effekt, verrät der Rezensent, die beinahe magische Fähigkeit, andere Menschen dazu zu bringen, ihnen ihr Herz auszuschütten. Als Familie Svendson in Indien so zufällig wie zwingend von einer Katastrophe in die nächste schlittert und der Geheimdienst sie zurück in die Heimat retten muss, bekommen sie den Auftrag, ihre Gabe in den Dienst des Staates zu stellen und die Mitglieder der sogenannten "Zukunftskommission" ausfindig zu machen, fasst Bielefeld zusammen, und das fantastisch-chaotische Buch spinnt sich zum harschen Thriller fort. Wer so viel Chaos mag, wird mit diesem neuen Roman Høegs gehörig Spaß haben, verspricht der Rezensent.
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