Peter Burke

Giganten der Gelehrsamkeit

Die Geschichte der Universalgenies
Cover: Giganten der Gelehrsamkeit
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783803137029
Gebunden, 320 Seiten, 29,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Matthias Wolf unter Mitarbeit von Ursula Wulfekamp. Universalgelehrte wurden oft vergessen, verkannt, verniedlicht oder als Schwindler verunglimpft. Peter Burke unternimmt eine Ehrenrettung dieser Ausnahmetalente und folgt ihrer Geschichte über 500 Jahre in verschiedenen Ländern bis ins 21. Jahrhundert. Er stellt in vielen Porträts die verbindenden Eigenschaften heraus: ein Übermaß an Neugier, Gedächtnisleistung, Phantasie, Energie, Konzentrationsfähigkeit und nicht selten Ehrgeiz bis hin zur ruhelosen Arbeitssucht. Für Schlaf, Pausen oder gar die Liebe bleibt keine Zeit. Aber dafür ist das Einarbeiten in ein neues Thema in Carlo Ginzburgs Worten wie Skifahren in frischem Schnee.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 03.06.2021

Rezensent Eike Gebhardt geht mit dem Buch des Historikers Peter Burke über den Typus des Universalgelehrten auf eine aufregende Abenteuerreise durch die Wissensgeschichte. Wenn der Autor, erkundet, was die "polymaths" ausmachte, welche Bedingungen sie prägten, erfährt Gebhardt Interessantes: Vertreter dieser Spezies wie Leonardo oder Susan Sontag waren weder notwendigerweise Genies noch Gelehrte, wurden jedoch von Neugier und Spieltrieb bewegt. Schade bloß, dass sich der Autor meist im Biografischen verliert, anstatt wissenssoziologische Analyse zu betreiben oder Erkenntnisse der Kreativitätsforschung zu thematisieren, bedauert der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 17.04.2021

Marc Reichwein lobt den Kulturhistoriker Peter Burke für seine instruktive wie unterhaltsame Gelehrtengeschichte. Zeiten und Räume souverän durchschreitend erzählt ihm der Autor von Enzyklopädisten wie Leibniz, Leonardo da Vinci, Humboldt, Kircher, Hildegard von Bingen, Habermas und Aleida Assmann. Elon Musk und Larry Page müssen als Unternehmer leider draußen bleiben, wie Reichwein anmerkt, der Burkes phänomenologischen Ansatz sympathisch findet. Was den Universalgelehrten auszeichnet, wie er arbeitet, erschließt sich dem Leser laut Rezensent entweder chronologisch oder aber geordnet nach Berufsbildern, Räumen, Netzwerken oder Marotten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.2021

Rezensent Caspar Hirschi scheint ein wenig verloren in Peter Burkes Buch über Universalgelehrte. Da ist einerseits die schwierige Begriffsbestimmung dessen, was ein Universalgenie eigentlich ist (Elon Musk ist keines, findet Hirschi, Leibniz schon), die der Autor laut Hirschi eher unterhaltend als analytisch vornimmt, andererseits erscheint Hirschi die Typologie, die Burke entwirft, etwas ungenau und durch die sprunghafte, vielseitige Darstellungsweise noch obskurer. Wann immer der Autor Klischees auf den Grund geht, über Leonardo etwa, wird das Buch für den Rezensenten interessant.
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