Patricia Melo

Leichendieb

Thriller
Cover: Leichendieb
Tropen Verlag, Stuttgart 2013
ISBN 9783608501186
Gebunden, 201 Seiten, 18,95 EUR

Klappentext

Aus dem Portugiesischen von Barbara Mesquita. Ein Päckchen Kokain liegt neben der Leiche eines jungen Mannes. Der Finder beschließt, es zu verkaufen, und verstrickt sich damit in eine Welt aus Betrug und Erpressung. Um zu überleben, muss er bald schon eine Menge Geld auftreiben. Mit einem perfiden Plan macht er sich an die schwerreichen Eltern der Leiche heran. Patricia Melos "Leichendieb" ist ein Thriller, der den Leser die moralischen Bedenken eines Mannes nachempfinden lässt, dessen kriminelle Handlungen sich wie eine Lawine steigern. Patrícia Melo bietet nicht nur ein Porträt der Rauschgift-Mafia in Lateinamerika, sondern auch den Beweis, dass es manchmal nur eines winzigen Auslösers bedarf, um das Leben eines Menschen aus der Bahn zu werfen: In jedem steckt der Keim für das Böse.

Im Perlentaucher: 10 Ave Maria, 20 Vaterunser

Patricia Melos "Leichendieb" hat zumindest in den Bestenlisten eingeschlagen wie eine Lieferung Kokain. Ihr Krimi ist tatsächlich ein ausgefuchstes Ding von einem Roman Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 10.07.2013

Dass es sich bei dem Protagonisten aus Patricia Melos Roman "Leichendieb" um einen unangenehmen Zeitgenossen handelt, der überwiegend moralisch fragwürdige Entscheidungen trifft, daran lässt Sylvia Staude in ihrer Rezension keinen Zweifel. Ein "ziemlicher Tunichtgut" sei er schon zu Beginn, so die Rezensentin, und von dort aus gehe es steil bergab in den Abgrund. Dass die Leserin wider besseres Wissen beständig hofft, er möge sich nur einmal integer verhalten und die Geschichte nicht konsequent Richtung Verderben steuern, verleiht dem Roman laut Staude seine "erhebliche Spannung".

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 29.06.2013

Katharina Granzin weiß jetzt schon, wem im Herbst bei der Frankfurter Buchmesse mit ihrem Schwerpunkt Brasilien die Herzen zufliegen werden: Natürlich Patricia Melo, die in ihrem aktuell vorliegenden Krimi "schockierend lapidar" über die Anlage von Gut und Böse im Charakter erzählt. Das liegt vor allem an dem Ich-Erzähler, ein wahrer Nichtsnutz, der seine verwerflichen Taten stets aufs Neue unter Verweis auf seine dringlichen Lebensumstände rechtfertigt und seine Leser damit immer wieder vom moralischen Grund unter den Füßen reißt. Eine wahrhaft geschickte Konstruktion der Autorin, applaudiert Granzin, die sich beim Lesen allem Granit zum Trotz, auf den man hier immer wieder beißt, auch das Grinsen selten verkneifen konnte, spinnt sich hier doch ein wirkmächtiger "Faden erzählerischer Ironie" durch das Geschehen, in dem es vor allem um die Macht der Rahmenbedingungen geht. Dabei geht natürlich jedes Maß verloren, so die Rezensentin, doch gereicht der Vorwurf glatt zum Jubel: Literatur ist das, nichts anderes!

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.06.2013

"Irritierend", "bösartig", ja "ekelerregend" findet Tobias Gohlis den neuen Krimi von Patricia Melo, und meint das durchaus positiv. Die Handlung um einen so gewissen- wie charakterlosen Taugenichts, dem durch Zu- bzw. Unfall ein Dorgenpaket in die Hände fällt, ist "trügerisch einfach", meint der Rezensent, Melos beträchtliche Raffinesse besteht darin, wie sie Geschichte von ihrem widerwärtigen Protagonisten erzählen lässt.

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