Malcolm Knox

Sommerland

Roman
Cover: Sommerland
Berlin Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783827000859
Gebunden, 221 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Deutsch von Eva Fensch. Sie gehörten zur "jeunesse doree" von Sydney - zwei junge Paare, die alle Privilegien des Reichtums und gesellschaftlichen Glanzes genossen und sich mit tödlichen Folgen in einem selbst geschaffenen Netz aus Lüge und Betrug verfingen. Richard, der Erzähler, sitzt in seiner Wohnung an der Bucht von Sydney, ein leerer, verzweifelter Mann, der sich an ein verlorenes Paradies erinnert. Er erzählt von den Jahren, die er zusammen mit seinem engsten Freund, dem charismatischen Hugh Bowman, verbracht hat. Richard hat sich Hugh immer untergeordnet...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.06.2002

Nicht sehr angetan ist Rezensent Gerhard Schulz von diesem Roman. Malcolm Knox, der unlängst gegen die down-under-Exotik rebelliert habe, biete mit seinem im Anwaltsmilieu angesiedelten "Großstadtroman" keine wirkliche Alternative. Er beschreibe ein Vierergespann, wobei man laut dem Rezensenten jedoch nicht an die "Wahlverwandtschaften" denken sollte. "Literarische Konnexionen" gibt es aber durchaus, so Schulz, etwa als Rezept zum eigenen Roman: man nehme einen Roman, den man bewundert, und verändere ihn so lange bis der ursprüngliche Text unkenntlich geworden ist, jedoch unter Beibehaltung der Struktur. Eine Figur des Vierergespanns sucht sich daraufhin Ford Madox Fords' Roman "Die allertraurigste Geschichte" aus, zur Beklemmung des Rezensenten, der das Buch anscheinend sehr schätzt. Diese Wahl sei Ironie, da auch Knox Fords Geschichte nacheifere. Doch Knox spiele auch auf den "Großen Gatsby" an, erklärt Schulz, und dieses Modell scheint ihm passender für Knox' Konstellation - vier Superreiche in Sydney. Doch was Knox "nach dem Vorbild von Madox Ford weben möchte", nämlich das "Beziehungsgeflecht", geht durch den Verweis auf Fitzgerald zu Bruch, so der Rezensent. Knox' Figuren erscheinen ihm "synthetisch", intendiert und ohne Überraschungen. "Nichts entwickelt sich", schreibt Schulz weiter, und das erklärt, warum der Leser das Vierergespann am Ende genauso satt hat, wie die Figuren untereinander.
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